
Unter dem Titel „Quo vadis Berufliche Lehrerbildung? hatte das Organisationsteam der Universität Osnabrück am 02. und 03. März 2021 interessierte Wissenschaftler*innen zum 1. Programmworkshop der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ zur beruflichen Lehrerbildung eingeladen. Der Workshop fand als digitales Format statt und wurde vom Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik um Professor Dietmar Frommberger organisiert.
Das Tagungskonzept griff die verschiedenen Herausforderungen auf, mit der die berufliche (Lehrer-)Bildung konfrontiert ist, wie bspw. den dramatischen Lehrkräftemangel an berufsbildenden Schulen, die Heterogenität der qualifizierenden Studienformate oder die heterogene Studierendenschaft. Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, alle relevanten Akteure der beruflichen Lehrerbildung und deren unterschiedlichen Sichtweisen zu berücksichtigen und zusammenzuführen.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Young Researcher Meeting zum Thema „Berufliche Lehrerbildung“ unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Silke Lange, in dem Doktorand*innen ihre Qualifikationsarbeiten in einer Postersession präsentierten. Nach einleitenden Grußworten von Prof. Dr. Susanne Menzl-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück, sowie von Jun.-Prof. Dr. Silke Lange aus dem Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik, kamen Studierende unterschiedlicher Studienformate (grundständig, kooperativ, Quereinstieg) zu Wort und berichteten in einem Video über ihren Studienalltag.
Im Anschluss hieran erfolgte ein Austausch und eine Vernetzung der geförderten Projekte der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ untereinander, die sich mit dem Schwerpunkt berufliche Lehrerbildung beschäftigen.
Der erste Tag der Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Thomas Bals, Vizepräsident der Universität Osnabrück und Professor für Berufspädagogik. Hier berichteten Dorothee Apfeld, stellvertretende Seminarleiterin des Studienseminars Oldenburg, Uwe Knaak, Fachleiter für Metalltechnik im Studienseminar Osnabrück, sowie Ralf Korswird, Schulleiter der BBS Pottgraben in Osnabrück und Mitglied des Vorstandes der Niedersächsischen Direktorenvereinigung Berufsbildender Schulen e.V., über die qualitativen und quantitativen Bedarfe aus dem Praxisfeld Schule.
Der zweite Tag begann mit zwei Keynotes aus der Perspektive der betrieblichen Seite der beruflichen Bildung. Zunächst sprach Frau Tabea Udema von den Unternehmerverbänden Niedersachsen e.V. über „Die Bedeutung der beruflichen Lehrerbildung aus Sicht der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen“. Im Anschluss folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Barbara Kreis-Engelhardt vom Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V. zum Thema „Transformation (en) der Beruflichen Lehrerbildung aus Sicht der Ausbilder:innen“.
Auf der Basis der Vernetzung der geförderten Projekte vom Vortag wurden dann gemeinsame Arbeitsschwerpunkte identifiziert und weitere Ideen, Maßnahmen, Ziele und Handlungsempfehlungen formuliert.
Am Nachmittag fanden themenspezifische Workshops statt, in denen Einzelbeiträge zu den folgenden Themen präsentiert wurden: Inhalte der Lehrerbildung, Studienorganisation, Vernetzung, Zielgruppen und Praxisbegleitung. Die eingereichten Beiträge beschäftigten sich jeweils mit spezifischen Rahmenbedingungen, Konzepten oder Studienformaten, aber auch mit Forschungsthemen und -ergebnissen.
Die Veranstaltung endete mit dem Abschlussvortrag von Prof. Dr. Dietmar Frommberger „Quo vadis berufliche Lehrerbildung?“, in dem die unterschiedlichen Sichtweisen und Positionen der Akteure zusammengeführt und als aktuelle Herausforderungen für die berufliche Lehrerbildung an Hochschulen formuliert wurden.